THE ROGER LAMBERT ANTHOLOGY |
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![]() 150 Min. / Kurzfilmsammlung deutsche Untertitel | 490048 DE | nicht mehr im Handel | |
![]() 150 Min. / Kurzfilmsammlung deutsche Untertitel | 490046 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | The Roger Lambert Anthology | ![]() |
Regie: | Roger Lambert | |
Musik: | ||
Darsteller: | Mark Draisey, Tim McGill, Steve Reader, Stephen Bratt, Andy Gough, Stuart Elliot, Francis Gilson, Gilbert Wynne, Kevin Moore, Sam Butterfield, Martin Plunkett, Gwen Nelson | |
Großbritannien 1974-1986 |
Über ein gutes Jahrzehnt lang schuf der britische Zoologe Roger Lambert in Gestalt mehrerer Kurzspielfilme Zeitdokumente über das Heranwachsen von Jungen im England der 1970er Jahre.
SPLIT (1974)
53 Minuten
Mark - Mark Draisey, Colin - Tim McGill
In Marks Kopf befindet sich ein körperloses außerirdisches Wesen aus einer fernen Galaxie. Split, wie Mark es nennt, möchte die Erde erkunden, weil sein Planet überbevölkert ist, und er hat sich den Jungen als Führer ausgesucht, weil Kinder weniger mißtrauisch und ungläubig sind als Erwachsene.
Diese Story in allen fantastischen Details offenbart der Elfjährige in völliger Überzeugung seinem verständnisvollen Klassenlehrer Mr. Browning, als dieser ihn zufällig bei einem Ladendiebstahl aus der Patsche hilft. Split habe ihm gesagt, er könne die Modell-Lok ruhig ohne zu bezahlen nehmen, erklärt Mark. Schon seit einiger Zeit war es Marks Mitmenschen aufgefallen, daß der Junge scheinbar Selbstgespräche führt. Der hinzugezogene Psychologe hält den Schüler für psychisch krank und weist ihn in eine Klinik ein. Browning ist der einzige, der Mark glaubt. Schließlich sieht man Dinge über Außerirdische jede Woche im Fernsehen, wenn "Star Trek" läuft.
Daß der Vater fortgegangen ist und die Mutter jetzt einen neuen Freund hat, den Mark nicht leiden kann, mag ein augenscheinlicher, beileibe jedoch nicht der tiefergehende Grund für das seltsame Verhalten des Jungen sein. So vieles geht in einem Teenager vor, wenn sich die Schaltkreise im Gehirn neu verdrahten und mit den Emotionen und den Hormonen Tango tanzen, daß einfache schulpsychologische Erklärungen hier nicht taugen. Mit seiner gänzlich natürlichen Betrachtung eines in stetem Zwiegespräch mit seinem Bewußtsein stehenden Jungen deutet Roger Lambert an, daß man den Dingen mit mehr Gelassenheit ihren Lauf lassen soll, anstatt jedes aus der Norm fallende Verhalten immer gleich in vorgeblich wissenschaftlichen Schemata zu interpretieren und es korrigieren zu wollen.
I WANT TO BE FAMOUS (1976)
37 Minuten
Steve - Stephen Bratt, Andy - Andy Gough
Steve hat zu viel Fantasie, finden die Erwachsenen. Weil er der Kleinste in seiner Klasse ist, wird er oft aufgezogen. Steve zieht sich oft zurück. Sogar sein bester Kumpel Andy spielt meistens doch lieber mit den Anderen Fußball, was Steve blöd findet. Lieber malt er Bilder, die niemand sehen will, vor allem nicht sein Vater. Mit Andy kann man aber auch Leuten freche Streiche spielen, sich draußen im Dreck suhlen oder Sachen machen, denen ein Touch von Intimität innewohnt. Die beiden Elfjährigen tollen unbeschwert und ausgelassen miteinander herum.
Hier wird demonstriert, wie schwer es für einen Heranwachsenden ist, sein wirklich individuelles Profil von Interessen und Charaktereigenschaften zu entwickeln, um sich von der langweiligen Allgemeinheit zu unterscheiden; wie wenig die erwachsenen Bezugspersonen das respektieren, was ein Junge sich aus eigener innerer Schöpfungskraft an persönlichen Leidenschaften aufbaut. Steves Vater akzeptiert nichts von dem, was sein Sohn macht. Die schroffe Zurückweisung, die Drohungen und Verbote gegen die Hobbys, die Steve sich ausgesucht hat, wirken als unmittelbarer Angriff auf seine Person. Kinder mit ausgeprägter Individualität erleiden durch derartige psychische Mißhandlung schlimme Seelenqualen. Roger Lambert bringt mit dem 1976 entstandenen Porträt von Steve diesen in den 1970er Jahren noch verbreiteten elterlichen Erziehungsfehler direkt auf den Punkt, und zwar so authentisch, daß der Zuschauer davon heute Gänsehaut bekommt, wenn er exakt so eine Geschichte damals als Teenager selbst erlebt und erlitten hat.
FOLLOW YOU FOLLOW ME (1979)
32 Minuten
Peter - Stephen Bratt, Joseph - Francis Gilson
Joseph ist der Sohn eines Fabrikanten, Peter ist der Sohn eines von dessen Angestellten. Die ungleiche soziale Stellung hindert die zwei Teenager nicht daran, beste Freunde zu sein. Der wuchtig-verträumte Genesis Hit "Follow You Follow Me" liefert an den Disco Abenden der Jugendclubs den Soundtrack des Jahres 1979. Die Jungs beginnen sich für Mädchen zu interessieren und müssen sich dabei mit ihrer schrecklichen Unerfahrenheit auseinandersetzen. Sie teilen ihre Geheimnisse, reden übers Onanieren, schauen heimlich Playboy Hefte an. Kein Mädchen soll je zwischen Josephs und Peters Freundschaft stehen.
Doch etwas anderes bedroht das innige Verhältnis: Josephs Vater muß die finanziell angeschlagene Fabrik verkaufen und Leute entlassen. Die Arbeiter um Peters Vater wehren sich mit einem Streik. Das Ereignis markiert den Niedergang der britischen Industrie und damit das Ende der gesellschaftlichen Einheit. Zwei Jugendliche, die zusammen vor dem Spaltkeil weglaufen wollen, können den Lauf der Geschichte nicht aufhalten und letztlich auch nicht den Lauf ihrer eigenen Entwicklung. Die Wege trennen sich unweigerlich, doch hier bleibt die Freundschaft im Herzen bestehen.
A SEASIDE STORY (1986)
26 Minuten
Sam - Sam Butterfield, Martin - Martin Plunkett
Die alte Dame von der Pension "Seaview" ist überrascht, daß zwei junge Burschen zusammen ein Zimmer reserviert haben. Sam und Martin kommen sich ziemlich erwachsen vor, obwohl sie erst 17 sind. Sie trinken Wein und Bier. Naturkundler Sam interessiert sich für Blumen, Schmetterlinge und Fossilien. Martins Interesse gilt den Mädchen. Und die lebenslustige Wirtin findet Gefallen an dem bildhübschen Jüngling Sam.
Die zwei Jungs scheinen so gar nichts gemeinsam zu haben, verleben den Urlaub herrlich aneinander vorbei. Der eine umgibt sich mit Mädchen, der andere schwelgt in Gesellschaft der weltgewandten, gebildeten Landlady.
Mit der unterlegten Musik aus den 1920er Jahren weckt Roger Lambert Assoziationen zur beschwingt mondänen Ära des britischen Seebads. Damit schlägt er eine Brücke zwischen den Generationen, wie sie in der Konstellation der Hauptfiguren schon gezeigt wird.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 490048 DE - mit Wendecover - | ![]() |
Tonspur: | Englisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 150 Min. | ||
Bild: | 4:3 Vollbild 1.1.33 | ||
Extras: | Wendecover |
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![]() | 490046 DE - mit Wendecover - | ![]() |
Tonspur: | Englisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 150 Min. | ||
Bild: | 4:3 Vollbild 1.1.33 | ||
Extras: | Wendecover |
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