ALI ZAOUA - PRINCE DE LA RUE |
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arabisch 100 Min. engl. + franz. Untertitel | 661514 FR | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Ali Zaoua - Prince de la rue | |
Regie: | Nabil Ayouch | |
Musik: | ||
Darsteller: | Mounïm Kbab, Mustapha Hansali, Hicham Moussoune, Abdelhak Zhayra, Saïd Taghmaoui, Amal Ayouch | |
Marokko / Frankreich / Belgien 2000 |
Ali Zaoua gehört zu einer Bande von Straßenkindern in den Slums der marokkanischen Stadt Casablanca. Sein Traum ist es, Seemann zu werden und wegzufahren. Nun hat er im Hafen einen Kapitän gefunden, der ihn als Schiffsjunge mitnehmen will, um die "Insel der zwei Sonnen" zu finden. Weil er sich damit von der Bande absetzt, kommt es zur Auseinandersetzung mit deren taubstummem Anführer Dib. Durch einen unglücklichen Steinwurf wird Ali getötet.
Ein Zuhause hatte er nicht, denn von seiner Familie ist er schon vor Jahren weggelaufen und hat sich auf der Straße durchgeschlagen.
"Sein Leben war beschissen!" findet Kwita. "Deshalb lassen wir ihn auch nicht wie Scheiße irgendwo liegen!" sagt Boubker.
Seine besten Freunde Kwita, Omar und Boubker möchten für Ali ein würdiges Begräbnis organisieren. Wie ein Prinz soll Ali beerdigt werden. Dafür müssen die 12jährigen Jungen Geld beschaffen. Die Zeit drängt, die Leiche beginnt schnell zu verwesen. Schließlich müssen sie doch auch ein bißchen die Hilfe von Erwachsenen in Anspruch nehmen. Omar sucht Alis Mutter auf, die in ihrer Wohnung als Prostituierte arbeitet. Aber er bringt es nicht fertig, ihr sofort die Wahrheit zu sagen.
Die Freundschaft zwischen den Kindern ist fragil. Sie verzweifeln an der Aufgabe, es gibt Streit und Frust, schnell hat man die Seiten gewechselt. Dib und die Bande üben Druck aus. Doch das Andenken ihres Vorbilds Ali hält die drei Freunde durch alle Widrigkeiten zusammen. Aus seinem Tod schöpfen sie die Kraft, ihren Weg zu gehen. Nur gemeinsam können sie es schaffen, Ali fürstlich zu Grabe zu tragen.
Der Film wurde mit Straßenkindern in Casablanca gedreht. Er zeigt eine andere Seite von Marokko, jenseits von Kifferparadies und Luxusmoschee. Aus direkten Bildern von teilweise dokumentarischem Charakter entsteht ein sensibles Drama, das in der traurigen, harten Lebenswelt dieser Kinder auch tiefe Gefühle zum Ausdruck bringt. Sie haben Träume und Hoffnungen, sie besitzen Stolz und Würde.
Dieser lehrreiche Film erzählt schonungslos, aber nicht schockierend aus dem Leben von Kindern in einem anderen Land, er bietet viele Eindrücke, die zum Nachdenken zwingen und Fragen aufwerfen. Es ist ratsam, Kinder beim Zuschauen zu begleiten und das Gesehene mit ihnen zu besprechen.
(Pino DiNocchio)
661514 FR | ||
Tonspur: | Arabisch | |
Untertitel: | Englisch, Französisch | |
Länge: | 100 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Audiokommentar des Regisseurs, Making of, Musikvideo |