LIBERO |
|||
---|---|---|---|
italienisch 108 Min. englische Untertitel | 669224 UK | ||
deutsch + italienisch 104 Min. | 669229 DE |
Originaltitel: | Anche libero va bene | |
Filmlänge: | 100 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Kim Rossi Stuart | |
Musik: | ||
Darsteller: | Kim Rossi Stuart, Alessandro Morace, Barbora Bobulova, Marta Nobili, Sebastiano Tiraboschi, Pietro De Silva, Roberta Paladini, Francesco Benedetto, Roberta Lena | |
Italien 2006 |
Das Schwimmtraining, in das sein Vater ihn steckt, gefällt Tommi nicht. Der 11jährige möchte lieber Fußball spielen, so wie die anderen Jungs. Aber Fußball, das ist was für Dumpfbacken, findet Vater Renato.
Der Kameramann sorgt allein für die zwei Kinder, seit seine Frau ihn verlassen hat. Das ist nicht immer leicht, Sohn Tomaso und Tochter Viola und den Haushalt zusammen mit so viel Liebe wie möglich durch den Tag zu bringen. Dazu plagen Renato finanzielle Sorgen, weil er seinen Job gekündigt und sich als freischaffender Kameramann selbständig gemacht hat. Jetzt muß er seine Aufträge selbst beschaffen. Bei seinen hohen künstlerischen Ansprüchen fällt ihm das doppelt schwer, kritiklos die dümmlichen Anweisungen der Regisseure zu befolgen.
In der Schule ist Tommi der Außenseiter, auf dem gern herumgehackt wird. Der neue Mitschüler Claudio, der kein Wort spricht und deshalb sofort verspottet wird, ist Tommi sympathisch. Neben dem stummen Jungen verspürt er eine angenehme Ruhe.
Tommi findet zugleich in dem gleichaltrigen Antonio, der mit seinen Eltern in eine benachbarte Wohnung in das große alte Mietshaus einzieht, einen netten Spielkameraden. So oft es geht, verbringt er nun seine Freizeit mit dem neuen Freund. Die Jungen kicken miteinander und teilen sich kleine Geheimnisse. Wenn er mit Antonio zusammen ist, fühlt Tommi, wie sich die Last des angespannten Verhältnisses mit dem Vater für kurze Momente von ihm hebt.
Aus heiterem Himmel kreuzt Mutter Stefania wieder auf. Renato will mit ihr nichts mehr zu tun haben. Er wirft sie ohne Diskussion rüde hinaus, beschimpft sie als Hure, weil sie ihn betrogen hat. Renato ringt sich dann aber durch, seiner Frau noch eine letzte Chance zu geben, weil es den Kindern so viel bedeutet. Sie hatten ihre Mutter schmerzlich vermißt, sie flehen darum, daß sie bleibt. Tommi allerdings ist skeptisch. Er glaubt nicht, daß das mit Mama gutgeht. Es dauert tatsächlich nicht lang, und Stefania ist wieder verschwunden. Tommi hatte es gleich gewußt.
Renato läßt seinen Frust an den Kindern aus. Die beiden ertragen die Launen und Wutausbrüche des Vaters still. Renato gerät aus Sorge um seine berufliche Existenz in Panik. Von Selbstzweifeln zerfressen treibt er den Sohn im Schwimmen zur Leistung an. Tommi kann den Druck nicht mehr aushalten. Renato akzeptiert es nicht, daß sein Junge im Wettkampf versagt. Zornig verstößt er seinen Sohn und straft ihn mit Liebesentzug.
Tommi hat längst in der Familie seines Freundes Antonio liebevolle Aufnahme gefunden. Die freundlichen Wohnungsnachbarn laden ihn zum gemeinsamen Urlaub ein. Eine neue Perspektive öffnet sich für Tommi, eine Chance aus der beklemmenden Situation auszubrechen. Aber der Junge macht sich Sorgen um seinen Vater, dessen seelischer Zustand immer kritischer wird. Mit einem Mal wächst der Elfjährige über sich hinaus, um eine Entscheidung zu treffen...
Kim Rossi Stuart zeigt in dem stillen Familiendrama eindringlich die verletzlichen Bindungen zwischen Vater, Mutter, Kindern. Seelische Gewalt führt in den Beziehungen der Familienmitglieder zu Rissen, die wie Knochenbrüche schockieren, aber stets doch wieder zusammenwachsen. Die Belastbarkeit ist enorm, das Zusammengehörigkeitsgefühl ist so stark, daß Vater und Kinder sich trotz aller Schmerzen, die sie sich gegenseitig zufügen, unzertrennlich bleiben.
Die Krise verlangt besonders den Kindern viel ab. Die Geschwister halten mit erstaunlichem Willen zusammen, wenn es darum geht, die Familie zu erhalten. Schauspielerisch beeindruckt der kleine Alessandro Morace mit seiner konzentrierten Darstellung des stillen Leidens, welches Tommi durchmacht. Innerlich vollziehen sich in dem Jungen Umwälzungen, die ihn schneller reifen lassen, als es einem Kind dieses Alters zugemutet werden sollte. Der Junge steht am Wendepunkt des Dramas vor einer Wahl zwischen seinem eigenen Glück und dem Wunsch, aufopferungsvoll dem leidenden Vater beizustehen.
(Pino DiNocchio)
669224 UK | ||
Tonspur: | Italienisch | |
Untertitel: | E | |
Länge: | 108 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Interviews with director Kim Rossi Stuart and writer Linda Ferri, Photo Gallery |
669229 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Italienisch | ||
Untertitel: | keine | ||
Länge: | 104 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.78 | ||
Extras: | Wendecover, Behind the Scenes, Deleted Scenes, Bildergalerie |