DIE TRIBUTE VON PANEM |
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![]() 137 Min. / Special Edition | 679379 DE | nicht mehr im Handel | |
![]() 137 Min. | 679377 DE | ||
![]() 142 Min. / Special Edition | 779379 DE | nicht mehr im Handel | |
![]() 142 Min. | 779377 DE |
Originaltitel: | The Hunger Games | ![]() |
Filmlänge: | DVD 128 Min. / BD 133 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Gary Ross | |
Musik: | James Newton Howard | |
Darsteller: | Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Alexander Ludwig, Isabelle Fuhrman, Woody Harrelson, Lenny Kravitz, Stanley Tucci, Wes Bentley, Donald Sutherland, Elizabeth Banks, Toby Jones | |
USA 2012 |
Nordamerikas Bevölkerung lebt in einer Zukunft nach dem Atomkrieg unter einer ausbeuterischen Diktatur. Der Staat Panem wird vom Capitol aus regiert, der Hauptstadt, wo die Machtelite sitzt. Panem besteht aus 12 Distrikten, welche für jeweils einen Wirtschaftszweig zuständig sind. Fast alle ihre Erzeugnisse müssen sie an das Capitol abliefern. Der 13. Distrikt war bei der Niederschlagung einer Hungerrevolte zerstört worden.
Zur mahnenden Erinnerung an den fehlgeschlagenen Aufstand werden jedes Jahr die Hungerspiele veranstaltet. Aus jedem Distrikt werden jeweils ein Junge und ein Mädchen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren als Tribute ausgelost. Sie alle müssen in einem grausamen Geländespiel auf Leben und Tod gegeneinander kämpfen. Nur einer darf am Ende noch am Leben sein.
In diesem Jahr trifft das Los in Distrikt 12 die kleine Primrose. Sogleich meldet sich deren große Schwester Katniss freiwillig, an Stelle von Prim in den Kampf zu ziehen. Von den Jungen wird ausgerechnet Peeta gezogen, der schon lange heimlich in Katniss verschossen ist. Die Tribute aus allen Distrikten werden ins Capitol gebracht, wo sie auf das tödliche Spiel vorbereitet werden. Katniss und Peeta wollen beide den Sieg für ihren Distrikt holen, aber dafür wird einer der beiden sterben müssen. Die Liebenden müssen sich nicht nur gegen 22 Mitkämpfer behaupten, sie müssen auch einen Weg finden, der gnadenlosen Spielregel zu entgehen...
Die Hungerspiele sind in Panem ein gigantisches Medienspektakel. Sie werden als große Show im Fernsehen gezeigt, dazu gehört auch die glamouröse Präsentation der Kämpfer und Kämpferinnen im Vorfeld des eigentlichen Wettkampfs.
Die Idee tödlicher Spiele zur Fernsehunterhaltung gab es bereits 1974 in der düsteren Utopie "Rollerball". Menschenjagd zum perfiden Vergnügen hatte indessen 1932 schon Graf Zaroff auf seiner Insel im Film "The Most Dangerous Game" veranstaltet. Der Bestseller Autorin Suzanne Collins kann man also nicht viel Originalität beim Thema ihres Romans bescheinigen. Neu ist nur, daß sich hier keine Erwachsenen, sondern Kinder und Jugendliche mit aller denkbarer Brutalität bekämpfen und definitiv töten. Und das alles im Rahmen eines öffentlich ausgetragenen Spiels, bei dem es um das Gewinnen eines symbolischen Werts geht. Um es noch einmal klar zu sagen: Hier schlachten sich Minderjährige mit äußerster Kaltblütigkeit gegenseitig ab.
In einer riesigen Arena, die als wildes Naturgelände gestaltet ist, sind die 24 Teilnehmer mit den bereitliegenden Ausrüstungsgegenständen Jäger und Gejagte, bis nur noch einer übrig ist. Zum Einsatz kommen archaische Waffen wie Pfeile, Speere, Messer, Macheten sowie alles, was die Natur an todbringenden Kampfmitteln anzubieten hat. Beobachtet und nach den Erfordernissen der Fernsehdramaturgen manipuliert wird der Ablauf des grausamen Gladiatorenspiels von einem Kontrollzentrum.
Das Volk von Panem verfolgt die Spiele auf den Bildschirmen euphorisch. In diesem Jahr allerdings droht alles außer Kontrolle zu geraten. Aus Wut über den Tod ihrer Tribute kommt es in ersten Distrikten zu Krawallen. Da kommt es den Machern der Show gerade recht, daß Peeta in der Vorstellungsrunde der Kandidaten seine Liebe zu Katniss gestanden hat. Als Ablenkungsmanöver soll jetzt das tragische Liebespaar zum Publikumsliebling stilisiert werden. Katniss und Peeta suchen einen Weg, das perfide Spiel zu durchkreuzen.
Sie sind ein ungleiches Paar. Das 16jährige Mädchen Katniss, seit dem Tod des Vaters die Verantwortung für ihre Familie tragend, ist eine ausgezeichnete Jägerin, eine selbstbewußte Kämpferin und ein Mensch mit großem sozialem Bewußtsein. Ihre Rolle trägt die ganze Geschichte.
Der schüchterne Bäckersohn Peeta, gespielt von Josh Hutcherson, traut sich eher wenig zu, sieht nie eine Chance für sich, weder bei Katniss Sympathie zu ernten, noch bei dem Todesspiel weit zu kommen. Er wächst aber an der Herausforderung. Alle anderen Kombattanten erfahren in der filmischen Umsetzung des Buchs keine Charakterentwicklung. Sie bleiben oberflächliche Statisten, so auch der von Alexander Ludwig gespielte eiskalte Killer Cato, mit dem es bis zum Schluß erbitterte Kämpfe gibt. Ein Team von exzentrischen Betreuern trainiert und stylt die zwei Akteure aus Distrikt 12 in der Vorbereitung, und ebenso schräge Figuren präsentieren dem Volk von Panem das Ereignis mit der Perversion psychopathischer Römischer Kaiser als sadistisches TV-Event.
Die jungen Schauspieler leisten großen sportiven Einsatz bei den Jagd-, Versteck- und Actionszenen.
Was dem Film bei der Persönlichkeitsbildung der Nebenrollen fehlt, das liefert er in der Optik. Das Capitol ist als schrill-bunte, in Luxus und dekadentem Überfluß schwelgende Stadt gestaltet. Kulissen, Requisiten und Kostüme laufen mit enormem Aufwand zu einem wahren Festschmaus aus poppig-futuristischem Design auf. Da haben die Ausstatter wirklich eine irrsinnige Welt geschaffen. Eine sozialkritische Aussage zum Diskurs über totalitäre Systeme kann in diesen Film nicht hineininterpretiert werden.
Für Unverständnis und Irritation sorgte die deutsche Zensurbehörde mit der Freigabe des Films für Zuschauer ab 12 Jahren. Sie folgte damit der Intention der US-amerikanischen Produktionsfirma, welche die Altersgruppe der Teenager als Zielpublikum für diese schockierende Gewaltorgie im Blick hatte. Filme, in denen so gezielt aus niederen Beweggründen getötet wird, erhalten üblicherweise schon bei deutlich geringerem Gewaltanteil von der deutschen Zensur ein Verbot der Weitergabe an Personen unter 18 Jahren, obwohl ihre Handlung eindeutig als Fiktion oder auch als Satire erkennbar ist. Zwar sind in "Die Tribute von Panem" die zahlreichen Tötungsvorgänge im finalen Schnitt so distanziert dargestellt oder mit der Handkamera verwackelt, daß man sie nur indirekt sieht, aber das Geschehen als solches ist doch unzweifelhaft immer als unmittelbarer Tötungsakt sichtbar.
Einmal mehr zeigt die deutsche Zensur, daß sie sich ausschließlich an blutigem Bildmaterial stört, nicht jedoch am mordlustigen Gedankengut an sich. Es geht nach Einschätzung der Moralwächter keine Gefährdung für die psychische Entwicklung von Jugendlichen davon aus, wenn sie zusehen, wie auf der Leinwand in einem geländespielartigen Gladiatorenkampf Gleichaltrige aus rivalisierenden Distrikten sich gegenseitig massakrieren. Was in "Die Tribute von Panem" gezeigt wird, ist keine lapidare Schulhofprügelei. Die Konzeption der Hungerspiele als Entertainment in einer dekadenten Gesellschaft und als Instrument der Einschüchterung in einer absurden Diktatur kann die Gewalt keineswegs verharmlosen. Es ist bemerkenswert, daß die deutsche Zensurbehörde 12jährigen generell zutraut, den rein fiktiven Charakter der Tötungsorgie zu verstehen. Ein knochenbrechender Schwarzenegger ist kaum weniger fiktiv, doch dessen Action-Komödien setzt die BRD-Zensur auf den Hexenindex und kriminalisiert Internet Shops als Verbrecher, wenn sie es wagen, auch nur die Existenz einer ungeschnittenen Fassung eines Schwarzenegger Films zu erwähnen.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 679379 DE - mit Wendecover - | ![]() |
Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 137 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | ||
Extras: | Wendecover; Bonus Disc: Die Entstehung von „Die Tribute von Panem“; Featurettes: Auf dem schwarzen Teppich, Die Mode von Panem, Geschichten von den Tributen, Die Tagebücher der Tribute, Die Stunts in „Die Tribute von Panem“, Die Nahrung in Panem, Briefe aus dem Rosengarten; Propaganda-Film; Scrapbook; Biografien |
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Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 137 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | ||
Extras: | Wendecover, Die Stunts in „Die Tribute von Panem“, Die Nahrung in Panem, Briefe aus dem Rosengarten; Propaganda-Film; Scrapbook; Biografien |
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Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 142 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | ||
Extras: | Wendecover; O-Ring; Die Entstehung von „Die Tribute von Panem“; Featurettes: Auf dem schwarzen Teppich, Die Mode von Panem, Geschichten von den Tributen, Die Tagebücher der Tribute, Die Stunts in „Die Tribute von Panem“, Die Nahrung in Panem, Briefe aus dem Rosengarten; Propaganda-Film; Scrapbook; Biografien |
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Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 142 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | ||
Extras: | Wendecover, Die Stunts in „Die Tribute von Panem“, Die Nahrung in Panem, Briefe aus dem Rosengarten; Propaganda-Film; Scrapbook; Biografien |
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